Ein Problem stellt auch die einseitig wirkende jahrelange "Werbung" der Stadtverwaltung für die Einführung der über die Vorteile der Gemeinschaftsschulen in Ravensburg für schwächer und sozial schwächere Schüler dar.
Dabei ist das Gegenteil der Fall, es gibt nichts Unsozialeres und Ungerechteres für diese Schülergruppen, die normalerweise in der Regel in anderen Städten den Werkrealschulabschluss machen, der deutlich leichter als der Realschulabschluss ist, aber gleich hoch zählt.
Genau für diese Schülergruppe - besser als Hautschule, aber den hohen Anforderungen des üblichen Realschulabschlusses nicht richtig gewachsen- wurde schon seit vielen Jahren in ganz Baden-Württemberg die Möglichkeit des Werkrealschulabschlusses eingeführt. Leider wurden in Ravensburg gleich beide staatlichen Werkrealschulen zugunsten von gleich 2 Gemeinschaftsschaftsschulen geschlossen.
Diese große Schülergruppe (hauptsächlich bestehend aus Jugendlichen mit Migrationshintergrund und/oder aus sozial schwachen Familien) läuft in Ravensburg gerade voll auf:
Deren Eltern (und auch den Stadträten) hatte man bei den Werbeveranstaltungen (und Werbeberichten in der Zeitung) natürlich nicht groß verkündet, dass die Gemeinschaftsschule gar keinen Werkrealabschluss anbietet. Auch die Stadträte wurden so nicht entsprechend deutlich informiert und wussten gar nicht, was sie hier dieser großen o.g. Schülergruppe antaten, als sie der Beschlussvorlage der Stadtverwaltung wieder einmal fast einstimmig abnickend folgten.
Folglich haben sich diese o.g. Eltern/Schüler eben reihenweise in ihrer Unwissenheit doch auf den Ravensburger Gemeinschaftsschulen angemeldet und jetzt sind diese Schüler mit der Ablegung des richtigen Realschulabschlusses so heillos überfordert, dass in einer solchen zehnten Klasse an einer Ravensburger Gemeinschaftsschule in den ersten Schulwochen von Klasse 10 etwa drei Schüler dem Stoff in den Hauptfächern richtig folgen können.
Die Schwäbische Zeitung hat über solche elementaren Probleme, die durch die Schließung beider Werkrealschulen entstanden sind, natürlich nicht berichtet. Vielmehr wurden den Stadträten und der Bevölkerung suggeriert, die Gemeinschaftsschule würde die Werkrealschule ersetzen, was völlig falsch ist. Man wird wohl kaum eine Stadt mit über 50.000 Einwohnern finden, in der es -wie in Ravensburg - keine einzige staatliche Werkrealschule gibt.
Diese waren alle abgeschafft worden, damit die Gemeinschaftsschule weniger Konkurrenz hat. Doch nun sind diese Schüler die Dummen, denn durch die schlechteren Noten des Realschulabschlusses werden nun ihre Berufschancen erheblich eingeschränkt. Diese Schüler werden in RV benachteiligt, denn ihre Chancen ihren Wunschausbildungsplatz zu erhalten sind durch die Abschaffung der Werkrealschulen drastisch reduziert.
Ist das sozial? Es ist unglaublich, und geht genau auf Kosten o.g. sozial schwacher Schülergruppe, für die die Gemeinschaftsschule in Ravensburg angeblich ein besonderer Segen sein soll. Genau diese Schüler werden in Ravensburg extrem benachteiligt und ihre Berufschancen durch die Gemeinschaftsschule erheblich refuziert.,
Die Tatsache, dass die private Werkrealschule Str. Konrad aus allen Nähten platzt, beweist, dass sehr wohl ein großer Bedarf an den Werkrealschulen besteht.
Darf man den Ravensburger Jugendlichen die Chance auf eine staatliche Werkrealschule ohne Weiteres vorenthalten und so ihre Zukunftschance offiziell reduzieren?
Wer kann dies vor seinem Gewissen verantworten?
Wir jedenfalls können das nicht und fragen uns, wie das der städtische Schulamtsleiter Herr B. oder Herr OB Rapp dies können.
Was überall in allen etwas größeren Städten in Baden-Württemberg selbstverständlich ist, muss auch dringend in Ravensburg wieder eingeführt werden, bis vor wenigen Jahren gab es ja sogar gleich zwei staatliche Werkrealschulen in Ravensburg .
Es würde ja auch keiner auf die Idee kommen, die allgemeinbildenden Gymnasien in Ravensburg ersatzlos abzuschaffen, aber bei dem "Klientel" der Werkrealschulen meint manvielleicht wohl, dass man darauf keine entsprechende Rücksicht zu nehmen braucht, wir haben den Eindruck, dass man diese Schüler/Eltern auf der Stadtverwaltung möglicherweise nur als Bürger zweiter Klasse betrachtet (was sich ja bis heute schon an der geringeren und eniger reichhaltigeren Auswahl des Schulessens der Kuppelnau-und Barbara Böhm Schüler im Vergleich zum Schulessen der Gymnasiasten und Realschüler bis zum heutigen Tage zeigt).